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MRT Hüfte

Letzte Aktualisierung: February 19, 2024

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Schmerzen in der Hüfte können viele Ursachen haben. Sind die Schmerzen unklarer Natur und können auch im Rahmen der Röntgenuntersuchung nicht erklärt werden, ist die Diagnostik erschwert. Der überwiegende Anteil von Erkrankungen im Bereich der Hüfte lässt sich jedoch mit Hilfe einer herkömmlichen Magnetresonanztomographie, kurz MRT, abklären. Dies stellt in der heutigen Zeit oft das diagnostische Mittel der Wahl dar, wenn auch das Röntgen stets als erster Schritt im Rahmen der bildgebenden Diagnostik angewandt werden sollte.

MRT Huefte

Warum es wichtig ist, bei Schmerzen in der Hüfte rechtzeitig zu handeln

Oft neigen Menschen dazu, die Schmerzen in der Hüfte zu ignorieren. Eine Schonhaltung beim Gehen oder Sitzen einzunehmen oder sich gar nicht mehr zu bewegen, verschlimmert jedoch das Problem nur. Wie bei vielen Erkrankungen gilt auch bei Hüftschmerzen: Eine frühzeitige Ursachenklärung kann helfen.

Eine ausführliche Anamnese, eine klinische Untersuchung und ein konventionelles Röntgen gelten als der Standard bei Hüftschmerzen. Besteht eine Verdachtsdiagnose, eventuell sogar eine Auswahl an Differentialdiagnosen, kann mit einer konkreten Fragestellung ein MRT angewiesen und durchgeführt werden.

Da Schmerzen in der Hüfte nicht unbedingt direkt vom Gelenk an sich kommen müssen, sondern auch fortgeleitete Schmerzen sein können (z. B. vom lumbosakralen Übergang oder dem Beckenbereich), ist die MRT Untersuchung mit dem hohen Weichteilkontrast eine bewährte diagnostische Methode.

Gelenkschmerzen können nicht nur eine Überlastung der Hüftmuskeln sein oder durch eine Schleimbeutelentzündung entstehen, sondern auch die Ursache von Arthrose oder Rheuma sein. Eine rechtzeitige Abklärung kann die Erkrankung leider nicht verhindern oder gar heilen, aber dabei helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Es ist daher wichtig, die Schmerzen nicht zu ignorieren.

Typische Erkrankungen im Bereich der Hüfte

Bei Schmerzen im Bereich der Hüfte können viele Ursachen zu Grunde liegen. Um die richtige Diagnose zu sichern, bedarf es dem Ausschluss verschiedener Differentialdiagnosen.

Mögliche Ursachen von Hüftschmerzen können extraartikulär (außerhalb des Gelenks) oder intraartikulär (innerhalb des Gelenks) eingeordnet werden.

Extraartikuläre Ursachen

  • Muskelverletzungen
  • Bursitiden (Schleimbeutelentzündung)
  • Weichteiltumore
  • Neuromuskuläre Erkrankungen
  • Intraabdominelle Prozesse (innerhalb des Bauchraums)
  • Extraartikuläre Frakturen (außerhalb des Gelenks liegender Knochenbruch)
  • Spinalkanalstenose (Verengung des Kanals der Wirbelsäule, durch den das Rückenmark verläuft)
  • Insertionstendopathien (Entzündung des Sehensansatzes am Muskelansatz, bspw. Tennisarm)
  • Iliosakralgelenksschmerzen (Gelenksverbindung Wirbelsäule und Becken)

Intraartikuläre Ursachen

  • Arthrose (Verschleiß des Knorpels an den Gelenken)
  • Infektionen
  • Chronische Polyarthritis (Gelenkentzündung an vielen Gelenken)
  • Morbus Perthes (Durchblutungsstörungen / Absterben von Knorpel im Hüftkopf)
  • Seronegative Spondylarthropathien, Morbus Bechterew (Beteiligung der Wirbelsäule)
  • Fehl- und Missbildungen
  • Intraartikuläre Tumore
  • Intraartikuläre Frakturen

Vorbereitung auf eine MRT der Hüfte

Vor einer MRT muss der Kreatinin-Wert bestimmt werden – darum kümmert sich in der Regel der Hausarzt. Dieser Wert gibt Rückschlüsse über die Nierenfunktion und sollte nicht älter als eine Woche sein, da das für die MRT genutzte Kontrastmittel hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden wird. Im Falle einer MRT der Gallenwege oder des Dünndarms müssen Patienten zudem nüchtern sein, damit etwaige Nahrungsreste nicht das Bild verfälschen.

Kurz vor einer MRT klärt medizinisches Personal über mögliche metallenthaltende Komponenten im Körper der zu Untersuchenden auf. Hierzu zählen u.a.:

  • Herzschrittmacher
  • Insulinpumpen
  • Zahnimplantate
  • Prothesen
  • Kupferne Verhütungsspiralen
  • Permanentes Make-up

Auch eine Schwangerschaft sollte erwähnt werden. Patienten mit Platzangst, informieren bestenfalls vorab den behandelnden Arzt. Jederzeit besteht die Möglichkeit ein Beruhigungsmittel zu verabreichen, um die Untersuchung für Betroffene angenehmer zu machen.

Unmittelbar vor der Untersuchung, müssen alle metallischen oder magnetischen Gegenstände abgelegt werden, da diese im Magnetfeld zu Verletzungen oder Störungen im Bild führen können. Dazu zählen z.B. Brillen, Armbanduhren, Haarspangen, Gürtel, Knöpfe oder Piercings. Da auch manche Kosmetikprodukte über metallische Bestandteile verfügen, sollten Patienten grundsätzlich auf Make-Up während des Untersuchungszeitraumes verzichten.

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Ablauf einer MRT Untersuchung der Hüfte

Ein MRT besteht aus einer Röhre mit einem großen Magneten. In dieser Röhre befindet sich ein eingebauter Tisch, auf dem der untersuchende Patient in die Röhre hereingefahren wird. Die Untersuchung der Hüftregion findet liegend auf dem Rücken statt.

Die Beine sind gestreckt und das Hüftgelenk befindet sich in neutraler Rotation. Bei der Ausrichtung des Patienten sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Beckenschaufeln und Kniescheiben in einer orthograden, d. h. natürlichen anatomischen, Stellung gelagert werden. Dies verhindert Aufnahmen mit einer Schonhaltung.

Damit die Bilder, die im Rahmen der Untersuchung erstellt werden, für den Arzt brauchbar sind, ist es wichtig, dass man sich während der Untersuchung nicht bewegt, sondern ruhig liegen bleibt. Während das MRT läuft, werden laute Geräusche erzeugt.

Um die Untersuchung so angenehm wie möglich zu gestalten, werden dem Patienten daher Kopfhörer zur Verfügung gestellt. Diese ermöglichen es nicht nur, mit dem Personal zu kommunizieren, sondern auch die eigene Lieblingsmusik zur Ablenkung oder gar zur Beruhigung zu hören. Haben Sie Angst vor der Untersuchung? Lesen Sie hier gern weiter!

Wichtig für die Vorbereitung einer MRT Untersuchung der Hüfte

Da die MRT mit Hilfe eines magnetischen Feldes funktioniert, sind vor der Untersuchung einige Vorkehrung zu treffen, diese betreffen Implantate und Metalle.

Menschen mit medizinischen Implantaten wie z. B. Herzschrittmachern, Gefäßstents, Gelenkersatz müssen unbedingt vor der Untersuchung den Hersteller und das Material abklären. Der Arzt wird anhand dieser Informationen entscheiden, ob eine MRT Untersuchung überhaupt in Frage kommen kann oder wenn ja, in welcher Variante.

Es ist es zudem wichtig, dass keine metallischen Gegenstände am und im Körper mitgeführt werden. Das heißt, Schlüssel, Gürtelschnallen, Münzen und Piercings müssen vor der Untersuchung entfernt werden. Auch auf Haarnadeln oder BH-Verschlüsse muss verzichtet werden. Metalle in den Zähnen wiederum stellen kein Problem dar.

Ablauf MRT der Hüfte

Der Ablauf einer Untersuchung mittels MRT ist grundlegend immer ähnlich und sieht wie folgt aus:

  • Aufklärungsgespräch über den Ablauf, Untersuchung und Nebenwirkungen
  • Aufklärung und Abstimmung über weiteres Vorgehen bei Implantaten oder Metallen
  • Ablegen metallischer und elektronischer Gegenstände (bspw. Schlüssel, Gürtel, Piercings, Schmuck, BH, Brillen)
  • Bei geplanter Kontrastmittelgabe: Legen eines Venenzugangs vorab
  • Untersuchung mittels fahrbarer Liege, auf der Patient in die Röhre geschoben wird (Wie weit? Bei einer Hüft-MRT Untersuchung mit den Füßen zuerst, bis zur Hüftregion)
  • Patient muss still liegen und bekommt Kopfhörer / Gehörschutz auf die Ohren
  • Start der Untersuchung
  • Überwachung der Untersuchung durch einen medizinisch-technischen Radiologieassistenten (MTRA)

Weiteres Vorgehen nach der Untersuchung

Direkt im Anschluss an die Untersuchung stehen die MRT Bilder zur Verfügung. Diese werden durch den Radiologen beurteilt. Der Befund wird dem Patienten entweder innerhalb weniger Tage per Post zugestellt, kann abgeholt werden oder wird dem überweisenden Facharzt zugestellt, der den Befund anschließend mit dem Patienten bespricht.

Kontrastmittel ja / nein?

Für die MRT Untersuchung des Hüftgelenks kann ein Kontrastmittel zum Einsatz kommen. Das Kontrastmittel wird entweder intravenös (über die Vene) oder intraartikulär (in das Gelenk) verabreicht und baut sich im Anschluss recht zügig wieder ab.

Bei manchen Patienten kann das Element Gadolinium, welches im Kontrastmittel enthalten sein kann, aber auch im Körper Rückstände hinterlassen. Es wird daher soweit möglich auf Kontrastmittel ohne Gadolinium oder eine Alternative gesetzt, bei der sich das Gadolinium nur schwer ablagern kann.

Die Gabe eines Kontrastmittels ermöglicht die Darstellung der unterschiedlichen Gewebedurchblutung. Bei einigen Erkrankungen im Bereich der Hüfte kann dies von Vorteil sein. Bei Fragestellungen nach entzündlichen Veränderungen wird eine Kontrastmittelgabe nicht empfohlen.

Soll der Gelenkspalt näher untersucht werden, eignet sich eine Kontrastmittelgabe direkt in das Gelenk, d. h. intraartikulär. Hierbei können Verletzungen des Labrums (Gelenklippe) und des Knorpels ausgeschlossen werden. Lesen Sie hier mehr zum Thema Kontrastmittel.

Was man bei der MRT Untersuchung der Hüfte sehen kann

Mit Hilfe der MRT Untersuchungen lassen sich Strukturen im Bereich der Hüfte darstellen, die mit einem Nativröntgen gar nicht oder nur unzureichend darstellbar sind. Im Folgenden werden die zwei häufigsten Erkrankungen sowie ihre Merkmale in der MRT aufgeführt.

Arthrose

Bei der Arthrose können insbesondere die Begleitveränderungen gut dargestellt werden. Dazu zählen: ein möglicher Gelenkerguss (vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit im Gelenk), subchrondrale Zysten (flüssigkeitsgefüllter Hohlraum unterhalb des Knorpels), ein Stressknochenmarködem (vermehrte Flüssigkeitsansammlung), eine reaktive Synovitis (entzündlicher Prozess, Ansammlung von Flüssigkeit) oder ein reaktives Knochenmarködem (Flüssigkeitsansammlung, dargestellt als weiße Flecken).

Diese Begleitveränderungen zählen bei der aktivierten Arthrose zu den häufigsten Ursachen für die akuten Schmerzen.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass die Veränderungen auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Eine Differentialdiagnose zur Abgrenzung von der rheumatoiden Arthritis, posttraumatischen Läsionen oder einer rapid-destruktiven Osteoarthrose ist daher von Nöten.

Chronische Polyarthritis

Die Anwendung einer MRT Untersuchung kann bei der chronischen Polyarthritis bereits zu Beginn der Erkrankung einen Gelenkerguss, eine synoviale Mitbeteiligung und die umgebenden Weichteile darstellen und ermöglicht so eine Beurteilung der Veränderungen.

Die Kontrastmittelgabe ist in diesem Fall von Vorteil, da dadurch die entzündlichen Aktivitäten besser beurteilt werden. Mit Hilfe einer sogenannten dynamischen Kontrastmittelgabe lässt sich sogar der Grad der Aktivität messen und damit auch der Therapieerfolg untersuchen.

Schädlichkeit einer MRT Untersuchung

Die Untersuchung mit dem MRT stellt eine sehr sichere Untersuchung dar. Es erfolgt keine Strahlenbelastung. Die Nebenwirkungen und Risiken sind daher eher gering und nur selten zu beobachten.

Wird jedoch ein Kontrastmittel verabreicht, kann es im Anschluss zu folgenden Nebenwirkungen kommen: allgemeines Unwohlgefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit und/oder leichte allergieähnliche Hautreaktionen. Schwere Reaktionen treten eher selten auf.

Ein Risiko für die MRT Untersuchung können, wie bereits erwähnt, jedoch medizinische Implantate bergen. Es muss daher eingangs unbedingt abgeklärt werden, ob und in welcher Form überhaupt eine Kernspintomographie durchgeführt werden kann.

Piercings und Tattoos stellen grundlegend kein Problem dar. Jedoch müssen die Piercings vor der Untersuchung herausgenommen werden. Bei großflächigen Tattoos kann es zur Erwärmung der Haut kommen.

Eine MRT Untersuchung bei Schwangeren wird erst ab den letzten beiden Dritteln der Schwangerschaft empfohlen.

MRT Hüfte: Dauer und Kosten

Die Untersuchung der Hüfte dauert ungefähr 20 Minuten. Wird Kontrastmittel verabreicht, dauert es etwas länger. Die Kosten eines MRT der Hüfte belaufen sich auf ca. 266 Euro für gesetzlich Versicherte und ca. 455 Euro für Privatversicherte.

Quellen