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Angst vor der MRT

Letzte Aktualisierung: February 28, 2024

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Angst vor der MRT? Sie sind nicht allein! Rund 14% der Patient*innen leiden an Klaustrophobie. Fast 40% brechen eine MRT-Untersuchung frühzeitig ab. Die Vorstellung in einer engen Röhre zu liegen, kann Sorgen und Ängste hervorrufen. Bei medneo versuchen wir unseren Patient*innen durch kompetentes Personal und größere Durchmesser der MRT-Röhren eine bestmögliche Atmosphäre während der Untersuchung zu bieten.

In einer von Murphy und Brunberg durchgeführten Studie wurden 939 Patient*innen über 18 Jahren untersucht. 14 Prozent der Untersuchten (134 Patient*innen) benötigten auf Grund ihrer Angstreaktionen eine medikamentöse Beruhigung, um die MRT- Untersuchung durchführen zu können.

Die Angst vor engen Räumen wird als Klaustrophobie bezeichnet und ist nicht zu verwechseln mit der Agoraphobie, der Platzangst. Hierbei handelt es sich nämlich um eine Angst vor großen, weiten Plätzen.

Zusätzlich können Stress und Angst durch die typischen lauten Klopfgeräusche der MRT entstehen. Während die Untersuchung für die einen kein Problem darstellt, kann die Situation für die anderen Sorgen, Ängste und ein Gefühl von Beklemmung auslösen.

Dennoch können MRT-Untersuchungen notwendig sein, um eine angemessene Therapie für die jeweiligen Beschwerden zu finden. So gehören Knie MRTs oder Wirbelsäulen MRTs zu den häufigsten nicht-invasiven Bildgebungsverfahren für die Diagnostik und den Behandlungsprozess.

Klaustrophobie in der MRT

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Bildgebende Verfahren, wie die Magnetresonanztomographie (MRT), sind in der heutigen Medizin nicht mehr wegzudenken. Differenzierte und detaillierte Diagnostik ist durch eine MRT-Untersuchung möglich.

Neben neurologischen und kardiologischen Fragestellungen wird diese auch bei der Diagnostik unfallchirurgischer und orthopädischer Fragestellungen häufig für das weitere Therapievorgehen genutzt. Laut einer Studie der Barmer Krankenkasse unterzieht sich fast jede 10. Person in Deutschland einmal pro Jahr einer MRT-Untersuchung.

Ein großer Vorteil der MRT gegenüber der CT oder dem Röntgen liegt klar darin, dass die MRT ohne ionisierende Strahlung arbeitet und ein nicht-invasives Verfahren darstellt, welches bei diversen medizinischen Fragestellungen helfen kann. Untersuchungen im MRT können jedoch im Durchschnitt 15-60min dauern, Patient*innen müssen ruhig liegen bleiben und sind umgeben von einer Röhre und lauten Geräuschen.

Das mag für Menschen, die Angst in engen Räumen bekommen, ein großer Kampf werden. Bei manchen schlägt die Angst sogar in Panik um und die Untersuchung muss abgebrochen werden. Ein zweiter Anlauf kann dann häufig von noch mehr Angst geprägt sein oder den Patient*innen dazu veranlassen, die Situation lieber zu meiden und mit den Schmerzen zu leben.

Hilfe bei Angst

Im Rahmen einer Studie von Kaufmann im Jahr 2000 wurde der Einfluss von verschiedenen Interventionsarten und individuellen Bewältigungsstrategien untersucht. Den Ergebnissen zufolge konnte das persönliche Stressempfinden bereits mit einfachen Methoden reduziert werden – ganz unabhängig von der individuellen Art und Weise, mit dem Stress umzugehen.

Es gibt Möglichkeiten, die Untersuchung gelassener zu bewältigen und Ängste zu minimieren. Wichtig ist, die eigenen Sorgen ernst zu nehmen und eigene Ängste anzusprechen.

Was kann man tun bei Angst vor einer MRT?

Studien haben gezeigt, dass je informierter Patient*innen über die bevorstehende Untersuchung sind, umso weniger dazu neigen, Angst zu haben.

Folgendes kann Ihnen helfen erste Fragen und Ängste zu klären:

  • sich über die MRT-Untersuchung informieren
  • die eigenen Ängste vor der Untersuchung ansprechen
  • bei Unklarheiten beim medizinischen Personal nachfragen
  • Entspannungstechniken anwenden
  • persönliche Lieblingsmusik zum Entspannen mitbringen
  • eine Person des Vertrauens als Unterstützung mitnehmen
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Wie läuft eine MRT-Untersuchung ab?

Das Wissen darüber, wie die Untersuchung ablaufen und wie lange sie dauern wird, kann bereits die Angst lindern. Es ist auch hilfreich zu wissen, dass die enge Röhre und die Geräusche eine bestimmte Funktion haben. Die Röhre des MRT-Geräts erzeugt ein möglichst starkes und gleichmäßiges Magnetfeld, um ein Bild zu erstellen.

Ermöglicht werden kann dies durch eine elektrische Spule, die in der Wand dieser Röhre liegt. Die Geräusche, die man während der Untersuchung wahr nimmt, werden durch dieses Magnetfeld erzeugt.

Damit man den Geräuschen nicht ausgesetzt ist, tragen Patient*innen während der Untersuchung Kopfhörer. Diese dämpfen die Klopfgeräusche. Ebenfalls ist es möglich im Vorfeld eigene Musik mitzubringen, die über diese Kopfhörer abgespielt werden kann. Zusätzlich zu den Kopfhörern kann man Ohropax in unseren Diagnostikzentren erhalten.

Die Patient*innen befinden sich zwar alleine im Untersuchungsraum, dieser ist jedoch mit einem Fenster ausgestattet. Unser medneo Team hat Sie während der gesamten Dauer im Blick. Ein Notfallknopf wird Ihnen vor dem Beginn in die Hand gegeben. Dieser kann jederzeit betätigt werden, das Praxispersonal verständigt sich mit Ihnen über eine Sprechanlage und die Untersuchung kann abgebrochen werden, wenn die Angst zu groß ist.

Beruhigung bei einer MRT- Untersuchung

Ist die Furcht vor der Untersuchung trotzdem zu groß, sollten sich Patient*innen nicht scheuen dem Team dies mitzuteilen, so dass ein Beruhigungsmittel vorbereitet werden kann. Unser medizinisches Personal unterstützt unsere Patient*innen vor Ort mit einer einfühlsamen Beratung und Aufklärung.

Das Mitbringen von eigener Musik, die über die Kopfhörer abgespielt werden kann, kann dem Patienten oder der Patientin ebenfalls helfen. Auch das Wissen, dass eine Person des Vertrauens dabei ist und auf einen wartet, kann die Angst vermindern. Diese Person kann, falls nichts dagegenspricht, sogar mit in den Untersuchungsraum und z.B. die Hand des Patienten oder der Patientin halten, wenn diese nicht gerade mit untersucht wird. Manche Patient*innen beruhigen sich zudem mit Meditationsübungen oder autogenem Training, atmen bewusst oder gehen auf eine Art Fantasiereise.

Diese vielen Möglichkeiten zur Selbstberuhigung können dabei helfen, ganz gelassen durch die Untersuchung zu gehen. Viele Informationen rund um das Prozedere und persönliche Hilfsmittel können dabei helfen, die Sorgen und Ängste zu mindern. Sollten Sie dennoch Fragen haben, zögern Sie nicht uns im jeweiligen Diagnostikzentrum zu kontaktieren oder uns vor Ort anzusprechen.

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Weitere Hilfsmittel gegen die Angst in der MRT

Wenn all diese genannten Methoden nicht helfen und Patient*innen trotz dessen noch zu verängstigt ist, können Beruhigungsmittel die Untersuchung für Patient*innen angenehmer gestalten. Hierfür kommen Benzodiazepine wie Tavor oder Dormicum zum Einsatz kommen. Die Einnahme erfolgt entweder oral als Tablette oder kann intravenös über einen Venenzugang verabreicht werden.

Bei dem Einsatz von Beruhigungsmitteln muss zusätzlich die Atmung der Patient*innen während der Untersuchung überwacht werden. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass der Patient oder die Patient*in im Anschluss an die Untersuchung nicht fahrtüchtig und nicht arbeitstüchtig ist. In einem ausführlichen Vorabgespräch kann die Gabe eines Beruhigungsmittels besprochen und mögliche Allergien oder Kontraindikationen mit dem behandelnden Radiologen oder Radiologin ausgeschlossen werden.

Ist das „offene MRT“ eine Alternative?

Es gibt vereinzelt offene MRT-Geräte, diese werden auch „Sandwich-MRT“ genannt. Im Gegensatz zum normalen MRT besteht das offene MRT nicht aus der klassischen Röhre, sondern aus zwei dicken Platten mit einer zweigeteilten Magnetspule. Patient*innen sind dadurch nicht komplett umgeben.

Das Problem dabei ist jedoch: die schlechtere Bildqualität und die Untersuchungsdauer, die sich deutlich verlängert. Durch diese genannten Nachteile konnte sich das offene MRT bis heute nicht wirklich durchsetzen und wird auch von vielen Krankenkassen nicht bezahlt.

Gemeinsam Angst überwinden

In unseren 17 Diagnostikzentren bieten wir unseren Patient*innen Untersuchungen in halboffenen MRTs an. Dabei hat die MRT-Röhre einen Durchmesser von 70cm. Damit sind medneos MRT-Röhren größer als herkömmliche MRTs, die einen Durchmesser von 55cm aufweisen.

Mehr Infos dazu gibt es hier: Ein offenes MRT- Hilfe bei Angst und Klaustrophobie.

Gemeinsam können wir Ängste überwinden. Wir ermöglichen unseren Patient*innen Sicherheit und Komfort für eine angenehme Untersuchung.

Quellen

  1. Barmer GEK Arztreport 2011. URL: https://www.barmer.de/presse/infothek/studien-und-reports/arztreporte/report-2011-38424 Stand: 2018. Abrufdatum: 05.10.2021
  2. Murphy, K.J. & Brunberg, J.A. (1997). Adult claustrophobia, anxiety and sedation in MRI. Magnetic Resonance Imaging, 15, 51-54.2
  3. Kaufmann, Bettina (2000). Bewältigung von Ängsten bei kernspintomographischen Untersuchungen in Abhängigkeit von Copingstil und Interventionsart: Eine Interventionsstudie. URL: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-1612 Stand: 2000. Abrufdatum: 05.10.2021
  4. Deutsche Röntgengesellschaft. Magnetresonanztomografie: Keine Angst vor der Röhre. URL: https://cdn.drg.de/media/document/16283/mrt-keineangst.pdf Stand: November 2016. Abrufdatum: 05.10.2021